Herbstwandern auf Alpe Devero

22. – 25. September 2024

12 Teilnehmende

Tourenleiterin  Regina Zweifel

Der Naturpark Alpe Devero wurde 1990 errichtet, um die alpine Landschaft zu schützen. Wir starteten unsere 4-tägige Tour unten im Devero-Tal, Anreise nach Domodossola und mit dem Bus nach Baceno/655m. Wir hatten Glück, ein Restaurant hatte schon geöffnet für unseren Start-Kaffee! Auf alten Saumpfaden stiegen wir in die Höhe, unterwegs viel Interessantes zum Anschauen und Staunen. Die Caldaie del Diavolo (Teufelstöpfe) sind ein eindrückliches Naturschauspiel. Das Wasser des Bergbachs «Torrente Devero» zwängt sich unter zwei grossen rechteckigen Felsblöcken hindurch, die gegeneinander gelehnt sind, und stürzt krachend in die Tiefe. Am Ufer hat das Wasser grosse, kreisrunde Vertiefungen in den Fels gefressen: Gletschertöpfe (ital. Marmitte dei Giganti).

Weiter oben kommen wir nach Osso. Der kleine Weiler gelangte Anfang der 1960er-Jahre zu einer gewissen Berühmtheit wegen des Treno dei Bimbi. Kapuzinerpater aus Domodossola hatten die Idee, mit ausrangierten Zugwaggons ein Feriendorf für Kinder einzurichten, deren Eltern als Saisonniers in der Schweiz ihr Brot verdienten. Noch heute existiert die Waggonsiedlung bei Osso und die KInder von damals kommen nun als Mütter und Väter oder Grosseltern mit ihren Kindern oder Enkeln nach Osso zurück.

Nun folgt eine Steilstufe mit unzähligen Treppenstufen und morschen Geländern und dann steht man zuoberst auf einer senkrecht abfallenden Felswand mit spektakulärem Tiefblick auf Croveo und Baceno. Im Weiler Esigo, die von Walsern gerodet wurde füllen wir unsere Wasserflaschen, denn es geht noch weit.

Auf der Alpe Devero 1631m gönnen wir uns einen Drink, bevor wir den Schlussaufstieg zu unserer Unterkunft La Baita in Crampiolo unter die Füsse nehmen.

Am Montag machen wir eine Regentour, die Wolken hängen tief, wir umrunden die Alpe Devero, erkunden den Lago delle Streghe (Hexensee), erklimmen die Staumauern des Lago Devero, geniessen ital. Kaffees und im Casa Fontana eine köstliche Linsensuppe.

Der Dienstag beginnt sonnig und vielversprechend, wir erklimmen die Bochetta di Scarpia und wandern über die Alpe Pojala zum Lago di Pojala. Kaum ist der Lunch ausgepackt beginnt ein Graupelschauer und wir ziehen weiter über den Passo di Pojala/2411m, wo wir Gemsen beobachten können. Wieder etwas weiter unten, auf der Alpe della Valle/2083m kommt zögernd die Sonne und unsere Hände können wieder auftauen.

Der Mittwochmorgen erwacht eisig mit Frost und klarem Himmel, nach der Verabschiedung im Albergo La Baita steigen wir auf Richtung Albrunpass. Kaum zu glauben, nach zwei Stunden ist der Himmel schon wieder grau und auf dem Pass dicker Nebel und Nieselregen. Auch dort hat es Tiere, welche dem Wetter trotzen, zwei Steinböcke können wir aus nächster Nähe beobachten. Die Binntalhütte am Weg kommt gerade richtig zur Mittagszeit und wir geniessen eine heisse Suppe. Die Regenwolke läuft nun mit uns mit und bis fast nach Binn Fäld regnet es immer wieder. Dort nehmen wir einen Abschlussdrunk und machen uns dann auf den Heimweg.

Schön war’s auf der Alpe Devero/Crampiolo, wir kommen wieder!