Skitourenwoche Bivio 2025

Skitourenwoche Bivio 26.1.25 – 31.1.25

Bericht: Ursula Spillmann

Fotografin und Fotografen: Ursula Spillmann, Jürg Schäublin, Peter Dieffenbach, Marco Poltera

Bergführer: Marco Poltera

Sonntag später Nachmittag, unsere Gruppe (David N., Peter D., Ernst E., Urs B., Jürg Sch., Andreas A., Felix F., Sonja B. und Ursi Sp.) kommt aus verschiedenen Richtungen in Bivio Post um 16:07 Uhr an, wo schon der Veloanhänger wartet, um unsere Gepäckstücke zum Hotel zu bringen. Gut gelaunt werden die Zimmer bezogen und beim Apéro besprochen, was trotz des schlechten Wetters für Montag möglich ist zu machen.

Montag 27.1.25

Wir starten um 9Uhr in Richtung Septimerpass. Das Wetter ist noch ganz passabel und die Sicht auch nicht schlecht. Wir verlassen den gemütlichen Weg und steigen Richtung Mot Scalotta auf. Je höher wir kommen, desto windiger wird’s. Nach der 1. Pause bleiben die Jacken an und die Kapuzen werden hochgezogen. Irgendwo erklärt David einen Punkt etwas westlich vom Mot Scalotta zum Gipfel, wir steigen aber noch bis zum Ende des Skilifts bis auf ca. 2545 m auf. Dort ist es dann richtig windig, rasch abfellen und in mühsamem Schnee bis zur Piste und runter zur Skiliftbeiz.

Dienstag 28.1.25

Dienstagmorgen erwachen wir und hören, dass es draussen regnet. Wetterprognose, ab 9 Uhr Schneefall mit Höchstwerten am Mittag. Marco Poltera führt uns ab heute. Wir brechen wieder um 9 Uhr auf und steigen dieses Mal rechts vom Skilift auf. Auf einem relativ flachen „Bödeli“ ziehen wir die Skier ab und beginnen mit der LVS Suchübung. Supergute Übung bei echten Bedingungen, denn der Schneefall und der Wind nehmen zu und die Sicht ab. Zurück bei den Skiern sind von meinen nur noch zwei schwarze Bändel sichtbar! Rasch in die Skis und weiter. Marco führt uns sicher zur Skilifthütte, wo wir rege die Übung nachbesprechen. Abfahrt hauptsächlich auf der Piste, die unterdessen mit mind. 20cm Neuschnee bedeckt ist. Trotz schlechtem Wetter spannender Tag.

Mittwoch 29.1.25

Mittwoch, endlich schönes Wetter, aber immer noch Lawinenstufe 4-. Marco beschliesst mit uns auf den Roccabella zu gehen. Unterwegs nimmt er eine Route, die uns entlang von kleinen steilen Hängen führt, nichts bricht und es entstehen auch keine Risse. Also ab in den letzten Hang, Marco erklärt uns, wieso dieser Südhang nicht so gefährlich ist und wir minimieren das Risiko zusätzlich mit 10 Meter Abstand zwischen uns. Wunderbare Aussicht auf dem Gipfel und schöne Neuschneehänge zum Abfahren sind das Tageshighlight. Da es so schön war, fellen 8 von uns nochmals an, um einen weiteren Hang mit Abfahrtsspuren zu versehen.

Donnerstag 30.1.25

Heute starten wir schon um 8Uhr 30. Das Taxi bringt uns zum Parkplatz unter dem Julier Ospizio von wo wir das Val d ˋAgnel hochlaufen. Unterwegs macht uns Marco auf einen Steinbock aufmerksam. Und bei der nächsten Pause bekommen wir wieder eine Weiterbildung in Lawinenkunde. Marco zeigt uns wie man ein Schneeprofil macht, erklärt uns die Strukturen und wie man daraus die Lawinengefahr beurteilen kann. Dann schaufeln wir in zwei Gruppen je eine Lawinensonde aus, stellvertretend für einen Verschütteten.

Nach dieser interessanten „Pause“ gehts weiter Richtung Piz Campagnung. David führt und Marco gibt von hinten Tipps, wie er zu viele Spitzkehren vermeiden kann. So kommen wir problemlos auf den Gipfel. Wir bleiben nicht lange, denn uns erwarten völlig unbefahrene Hänge. Da es so schön war, steigen wir nochmals auf. Bei der erneuten Abfahrt nimmt Peter Andreas hoch und sagt, wenn er mit seinen Spaghetti Skis ohne Umfallen den Parkplatz erreicht, bekommt er eine Portion Pommes. Andreas schafft es und ist nun vollends überzeugt von seinen Retroskiern…

Freitag 31.1.25

Letzter Tag, das Taxi holt uns wieder ab und wir fahren heute über den Julierpass und steigen durchs Valletta dal Güglia auf. Leider ist das Wetter nicht mehr so schön und wir hören ein-, zweimal ein Wumm. Zur Fuorcla Chamuotsch geht’s wieder mit Abstand, den Peter von hinten kontrolliert, damit er auch eingehalten wird. Dann steigen wir zu Fuss über den Grat zum Corn Suvretta 3070m.

Ein letztes Mal unbefahrene Hänge hinunterschwingen und schon ist eine abwechslungsreiche, spannende Woche mit einer tollen Gruppe zu Ende.

Vielen Dank an alle und hoffentlich auf bald wieder.