Bericht Hochtourentage Krönten / Gross Spannort
Mittwoch, den 16. bis Freitag, den 18. Juli 2025
Tourenleiter: David Neugebauer
Bergführer: Jan Ermuth
Berichtschreiber: David Neugebauer
Teilnehmende: Urs Brunner, Felix Frommherz, Sven Sörensen
- 1. Tag (Anreise und Ausbildung)
Nach der Fahrt mit dem Alpentaxi von Erstfeld geht es von Bodenberge zu Fuss Richtung Kröntenhütte. Die Wetterpronose sagt einen regnerischen Nachmittag voraus. Deshalb heisst es für unsere Truppe, zügig die etwa 1000 Höhenmeter zu unserer Unterkunft in Angriff zu nehmen. Wir haben es geschafft. Kurz nach dem Einchecken fängt es leicht an zu regnen. Den Badehalt im Fulensee müssen wir auslassen. Der Regen hört wieder auf und wir starten mit der Ausbildung am Kletterfelsen, nicht weit von der Hütte entfernt. Jan kann uns viele „wie geht das schon wieder“ kompetent beantworten. Das Nachtessen mit drei Gängen ist ausgezeichnet. Jeden Abend wird ein gemischter Salat serviert. Ein Teil wächst gerade vor der Hüttentür und wird frisch geerntet. Einfach ausgezeichnet. Den Abend schliessen wir mit einem „Schieber“ ab.
- 2. Tag (Ausbildungstour)
Das Morgenessen in der Kröntenhütte ist ein Traum. Selbtgemachter Zopf und Brot, verschiedene Käse, Müesli, nichts fehlt. Mit einer Dreier- und einer Zweierseilschaft besteigen wir wie geplant das Vorder Päugenstöckli. Die Handgriffe sind gefestigt und es ist vom Können und vom Wetter her klar, dass wir am nächsten Tag die Überschreitung Chli Krönten – Krönten (Krönten Ostgrat) ins Auge fassen dürfen. Zurück in der Hütte stärken wir uns mit Suppe oder Kuchen. Die Revanche vom gestrigen „Schieber“ folgt. Leider siegen wieder die Beiden vom Vorabend. Vielleicht liegt es daran, dass der Berichtschreiber einen guten Berater hat. Nach dem wieder sehr guten Nachtessen, heisst es ab unter das Duvet. Am nächsten Morgen stehen wir um 4.15 Uhr auf.
- 3. Tag (Krönten Ostgrat)
Start in der Morgendämmerung und angenehm frischer Temperatur. Blick Richtung Krönten und grosse Vorfreude auf die Kletterei keimt auf. Den Zustieg haben wir gemäss unserem Zeitplan erreicht. Am Schluss noch eine 40 Grad Schneeflanke und wir haben uns auf das Klettern vorbereitet. Zügig geht es nach oben, Seillänge um Seillänge um Seillänge. Es will gar nicht aufhören. Mehr oder weniger am Grat ausgesetzt. Griffiger Fels und genügend Bohrhacken. Ab und zu muss mit einer Schlinge eine eigene Zwischensicherung gemacht werden. Nach der Überschreitung des Chli Krönten folgt der Aufstieg über eine Firnflanke zum Westgrat des Krönten. Jan ermahnte uns, vorwärts zu machen. Und auf die Minute stehen wir gemäss unserer Zeitplanung auf dem Krönten. Einfach ein gutes Gefühl. Selbstverständlich studieren wir das wunderbare Panorama. Mit Hilfe vom Peakfinder sind schnell und zuverlässig alle sichtbaren Gipfel bestimmt. Der Abstieg zur Kröntenhütte zieht sich in die Länge. Die Unterkunft im Blickfeld will einfach nicht näher kommen. Der Höhenmeter zeigt nur langsam weniger Höhenmeter an. Doch endlich konnten wir nach 10 Stunden Tour von der Sonnenterasse glücklich und zufrieden bei einem „Plättli“ auf den Krönten hochschauen.
- 4. Tag (Gross Spannort)
Tagwache 2.15 Uhr. Wir müssen um 13 Uhr in der Spannorthütte eintreffen, um nicht in ein prognostiziertes Gewitter zu kommen. Im Lichte der Stirnlampe und andächtig schweigend nach dieser kurzen Nacht, erreichen wir den Glatt Firn und seilen uns für den Gletscher an. Das Spannortjoch kommt näher. Doch nach vier Stunden sind wir am Punkt, wo die Kletterei angefangen hätte. Der Wetterradar zeigt immer noch starke Gewitter ab 13 Uhr, die Farben auf dem Bildschirm sind eindrücklich dunkel. Wir beschliessen, auf die Besteigung des Gross Spannort zu verzichten. und steigen zur Spannorthütte ab. Die Zeit ist zu knapp und die gestrige Tour hat körperlich ihre Spuren hinterlassen. Wir wollen nichts riskieren. Savety first ist unser Motto. Da wir schon um 11 Uhr auf der Terrasse der Spannort-Hütte selbstgemachten Kuchen geniessen, geht es vorzeitig nach Engelberg. Wir dürfen auf vier sehr schöne Tage zurückblicken. Unsere Truppe harmoniert. Wir haben es lustig zusammen, schmieden schon Pläne fürs 2026 und sagen Jan für seine tolle Arbeit als Bergführer Danke.