Samstig
S Summerlager isch definitiv e Highlight vom Johr für d JO Baselland und Angenstein – und hüt gohts endlich wieder los!
Die meiste starte die langi Zugfahrt is Wallis vom Baselbiet us. D Reis verlauft riibigslos: keine het verschlofe, es wärde keini fremde Gepäckstück usglade und übere unse Sherpa mit sine zwei Rucksäck wunderet sich das Johr au niemer me.
Unses erste Ziel isch d Cabanne d‘Orny, wo mr die erste drei Nächt wärde verbringe. Dr Hüttezuestig bringe uf em erste Stück mit em Sässelilift bequem hinter uns. Defür schleppe mr no zwei Säck mit Brot id Ornyhütte. Sie entpuppe sich als beliebts wander-Gschänkli wo immer wieder witergeh wird.
Do dr Nomittag erst ahbroche isch, wo mr uf dr Hütte ahchömme, gönge mr no in Chlättergarte hinter dr Hütte. Dört gits zerst Theorie zum Fädle, Standplatzbau mit Keil und Friends und luege ah, was de Teilnähmer sust no ufem Härze ligt.
Noch dem Input wird flissig in de Chlätterfinke und Bärgschueh dr Granit erforscht. Nachem Warmwärde müsse natürli no die mitbrochte Friends und Keils uf Härz und Niere testet wärde. Bi es paar Stürz in die Sicherige isch nebe es paar „Bomber“ au unses Motto gfiirt worde: „Was nid hebt, das brämst!“.
Vor em Znacht hets no es paar harti badass Buebe und Meitschi in See vor dr Hütte glockt. S Surfe uf de Schneescholle isch aber glaub nid so erfolgrich gsi. ..zum Glück gits warme Hüttetee zum Znacht.
Sunntig
Eigendlich wäre mr hütte ganz gmüetlich am 7ni go zmörgele. Do dr Kuckuck vom einte Teilnähmer aber scho am 6.15 sis Geschnatter zum beste geh het, si vielli scho früener ufgstande. Entwäder will sie nümm hän chönne schlofe oder will sie nid gmerkt hend, dass es noni 7ni isch.
Nach me fiin abgstimmte Zmorge uf d Teilnähmer hend mr uns ufe Wäg gmacht zum Sektor Aiguille de la Cabane. Dört hend mr zu 18nt d Meerseillängene gstürmt. Ich hätt mi als Ussestehende glaub gfrogt was die Invasion vo halbbachene Brüllaffe bezweckt.
Die einte hend sich bim Nochstiige verklätteret, anderi ihre Lunch d Wand ab gloh (evt wachst jo öppis drus?). Zum Glück hets viel Platz gha und gnue ihgrichteti und „offroad“ Route damit mr uns nid id Queri cho si.
Nachem Gipfel sind zwei Gruppe no chli ufem ahschliessende Grötli ummeturnt und hend s goh am churze Seil ufgfrüscht. Zwei Seilshafte si mit em Alex (wär häts dänkt) nomoll ihgstiige und si nomoll d Wand uf.
Nachem Abstieg dur Schutt und Gröll hend mr in dr Hütte d Nina dörfe begrüesse wo hüt ahgreist isch.
Mentig
Am Mentig si zwei verschiideni Gipfelziel ahgstürt worde. Unsi Gruppe het am 7ni am Morge mit vier Seilschafte dr Petit Clocher du Portalet vià Arête ouest ahgstüürt. Dr Zuestiig isch dank churzem Seil, usgsetzte Passage und Bohrhöcke fast fliessend in die eigendlichi Chlätterei übergange.
Die isch denn rächt wild gsi und d Vorstiiger si mit de Friends und Keil uf ihri Chöste cho. Bis uf zwei Wildi (unter anderem dr Alex-wär häts dänkt) wo meh offroad unterwägs gsi si, hend mr alli unsi Bergschueh ahbhalte. Die ganz Zit sind mr begleitet worde vo verbiiziehende Wulche, ab und zue me Sunnefenster und mystische Liechtstimmige. In dr 6a Seillängi churz vor em Gipfel si mr denn uf dr Platte doch no is Schwitze cho mit unse Vibram Sohle. Dank me Schlingeli und Teamwork mit Lift-Unterstützig hend mr aber alli die Stell duruf brocht. Ufem Gipfel het uns denn die wackelndi Maria begrüesst wo awä au scho ab und zue vom Blitz troffe worde isch…
Nach dem Gipfelerfolg chunnt scho die nägsti Challenge! …was mr am Vorobe recht improvisiert ahgluegt hend, müsse mr jetzt im Fäld unter Bewis stelle: s Gruppeabseile!
Bim Üebe sind d Reaktione bi jedem Teilnähmer zwüsche „ahh easy“ und „ähm-ok?!“ hin und här gschwankt. In dr Praxis ischs aber eifacher gloffe als in dr Theorie und mr hends (fast) ohni Zwüschefäll zügig bis zum Wandfuess brocht (em Ghürsch im Seil schänke mr jetzt nid so Beachtig).
Vo dr andere Gruppe hend mr nid so viel mitbecho, usser dass d Tour uf d Aiguilles d’Arpette guet gloffe isch (s Wichtigste) und sie in Rägejackene wieder in dr Hütte uftaucht si (längt halt nid immer allne im Trochene zrug).
Dank em Hüttekaffi, Bier und Chueche si mr alli wieder zu Chräft cho und händ dr ahgfangeni Nomittag mit Spieli hinter uns brocht.
Zistig
An dem Tag isch Hüttewächsel ahgseit. Do d Cabane de Trient nid wit isch, stüre mr no d Aiguilles d‘Orny ah. Do mr hüt d Gruppe selber hend dörfe ihteile, isch jede gforderet gsi. Ähnlich invasiv wie am Sunntig isch d JO uf de Berg los. Vo harte 6c über Cleen-Climbing, psycho Traverse, usgrissene Granitschuppe und wunderschöne Seillängene zum gniesse isch alles debi gsi. Dr Alex (wär häts dänkt) isch d Wand duruf bulldozered, so dass dr Valentin sogar im Nochstieg an d Gränze cho isch. Sini Gruppe isch natürlich au wieder es zweits Moll ihgstiige, wo sich dr Rest scho ufe Wäg id Trient gmacht het.
Nach dr Ahkunft het sich d „Badass-Gruppe“ ufe wäg in Pool gmacht wo sie entdeckt hend. S het sich denn usegstellt, dass das „Pool“ eigentlich s Reservoir für‘s Duschwasser isch… Janu, zweckentfremdet ischs emmel nid worde und d Warmduscher in dr Hütte wüsse das jo au nid…
Mittwuch
S Wätter het sis beste geh was dr Räge ahbelangt und so si mr erst am 10ni ufem Gletscher lostschumplet. Als riise Karavane hend mr es Plätzli gsuecht wo mr in Gletscherspalte chli chönne go Ischlättere. Dr Näbel het sich zum Glück innert churzer Zit wieder verzoge. So het au trotz em chalte Wind niemer müsse friere.
Näbem Iswänd Pickle im Iis hend mr no verankerige im Iis ahgluegt und d Fläschezügli repertiert (ohni dass d Versuechs-Opfer hend müsse verfriere im Gletscherspalt).
Ufem Rückwäg hend mr no Verankerig im Firn ahgluegt und im uslaufende Firnfäld s Sturz-hebe am churze Seil und d Pickelbrämsi güebt. Debi het me sich scho fast müsse Sorge mache, wie motiviert dr Gurti dört is Seil gumpt isch zum sini Seilfüehrer zum Sturz z bringe…
Nach dene Versüech ischs denn definitiv Zit gsi für e Bier und e Stück Chueche, wo mr denn uf dr Terrasse gnosse hend.
Dunstig
Wie sichs für e Hochtour ghört simer au früeh ufgstande und hei der harti Schnee übere Gletscher gnosse. Immer nöcher simer em Suuneufgang cho, bis er uns denn igholt hed… e schöne Taag cha afo.
Mir hei uns in zwei Gruppe ufteilt, suscht häts wider en lange Tazelwurm geh übere Grot.
Die eint Helfti hed der Aiguille Purtscheller avisiert.
Lut Topo ischs mit enere 5a losgange, was, wenn der Grot an der Gränze zu Chamonix lit – mit Vorsicht z gniesse isch.
Nochher heds witeri Chlätter- und Chraxelstelle geh bis zumne mächtige Chemi, wo so chli gsi isch, dass me dr Rucksack wie en Haulbag hed müese nochneh.
Uf em Gipfel heds denn e guet langi Pause geh, bis do au alli Seilschafte acho sind. Ps: nid alli (französische) Seilschafte wo überhole sind au schneller!
Trotz windige Verhältniss uf em ganze Grot wie au uf em Gipfel isch d Ussicht hammer gsi, im Rugge dr Mont Blanc und Chamonix und vorne s ganze Plateau du Trient, mit der Hütte und Sicht bis zum Matterhorn. Zum Abschluss hei mir wider uf e Gletscher dörfe abseile. Zrugg zur Hütte isch’s denn ganz schnäll gange, will me hed d Wäie scho vo wit ghöre rüefe.
Die anderi Gruppe isch ebefalls übers ganze Plateau bis zum chline Pässli vom Tour. Villi anderi Seilschafte hei mir unterwägs vo Frankrich här troffe. Einisch ume Purtscheller umme und denn ischs Chraxle richtig Aiguilles de Tour losgange. Alles im chalte und windige Schatte bis eus dr «table» begrüesst hed. Über es «exponiertes Grätchen» bis ganz zum Gipfel. Au vo do immer begleitet vo top Ussicht, mängisch ischs aber besser nid abe z’luege, s isch schono höch gsi. Chli im Windschatte hämer das Panorama au gnosse und sind denn zügig abgstige und über e Gletscher zrugg (gsprintet).
Fritig
Am Fritig hend mr wieder zwei Gruppe gmacht. Die einte hend s Verbindigsgrötli zwüsche Pointe d‘Orny und Aiguilles Tourelle in Ahgriff gnoh, wärend die andere s Gebiet vom Zistig nomoll ufe Chopf gstellt händ.
Ahgfange het dr Grot ime eifache Blockfäld mit me guete Trampelpfad. Das vermeindliche Tschumpel-Grötli het denn aber doch no es paar knackigi Passage und die eint oder ander Abseilstell usem Hosesack zauberet und so hend mr glich no öppis z due gha.
Was zerst als Schlechtwetter-Alternative het müsse häre hebe isch zu ere recht coole Tour worde. Das unschinbare Grötli mit em handzeichnete Topo het definitiv meh parat gha als erwartet und isch super gsi zum s Seilhandling üebe! Was mr sicher au glernt hend isch s schnelle Uf- und Zuemache vo dr Seilverkürzig und s diifige Chleiderwächsle. De Tag het nämmli au wieder vo chaltem Wind, über Räge zur warme Sunne alles debi gha.
Nach (nid numme) gfühlt ere Ehwigkeit sind mr endli alli über dr letschte Abseilstell gsi und dr Abstieg über s Gröll isch in Ahgriff gnoh worde.
Unde hend mr denn no e Teil vo dr Mehrseillänge-Gruppe troffe und uns vom Christoph verabschiidet, wo uns scho am Fritig verloh het.
Dr verrägnet Nomittag hend mr bi Spieler und dr gwöhnte Chost us dr Chuchi verbrocht. Zobe hets denn no e witeri munteri Spielrundi geh. Mr sind denn aber relativ brav bi Zite is Bett, do mr am Samstig früeh hend uf welle. Trotz bluetige Werwolfgschichtli hend au in dere Nacht alli tief und fest pfuust.
Samstig
Do gits eigendli nid viel dezue z säge. Am 5i si mr uf, gli nachem Zmorge richtig Sunneufgang losmarschiert und mit em erste Sässeli dur d Wulche abegseglet.
Dunde ufem Parkplatz het dr Gepäck-Meister sini zwei Rucksäck so umpackt, dass s Motto „2 in 1“ verwirklicht worde isch. ..dr Buschauffer het emmel nid schlecht gstunt!
Nachher ischs mit Gipfeli und es paarmoll umstiige Richtig Baselbiet gange. D Hippies unter de JO-ler hend keini Schueh brucht an de Füess und si Barfuess ummegstiiflet- zum Leidwäse vo de Mitreisende. Aber nid numme die hend chli glitte – dr eint Hippie het chli Herzschmärz gha, wo er ufem Wäg nach Olte gmerkt het, dass sini Bergschueh no z Bern im Zug ligge…
Das ganze isch wieder moll e super Lager gsi! Es grosses Danke an Sevi, dr Alex und dr Christoph wo das Lager organisiert und mit Humor umgsetzt, gleitet und gfüehrt hend.
…und natürli au an alli Teilnähmer*inne für s guete Teamwork und die gueti Zit vor, während und nach de Toure!
Bis gli!