Von Abtei/Val Badia nach Sexten
Datum: 21. bis 29. August 2020
Tourenleiterin: Regina Zweifel
Teilnehmende: Marie-Louise Berger, Max Bissig, Verena Brodbeck, Bruno Brunner, Tom Meier, Susanna Murbach, Margrit Roth, Sonja Schibli, Isabelle Wirth, Ruedi Zweifel
Einmal quer über die Landkarte haben Regina und Ruedi Zweifel im Jahr davor unsere supertolle Tour minutiös rekognosziert. Schon aus dem Programm konnten wir ersehen, was uns an Freuden, Genüsslichkeiten und mini Strapazen erwarten würde.
Die acht Tage fühlten sich für mich wie mindestens zwei Wochen Auszeit und Erholung an. Jeder Tag barg neue kleine Herausforderungen in sich, viel mehr jedoch eine Fülle von Erlebnissen aller Art. Kein Tag glich dem anderen, jede Wanderung hatte eine je eigene Prägung. Sowohl von der Natur her, der Landschaft, der Kulinarik als auch von den Unterkünften.
Die Durchführung der Tour war, wegen damals und bis heute allgegenwärtigen «Chäferli», nicht ganz sicher. Doch es gab grünes Licht. Zwei bereits angemeldete Teilnehmer mussten leider krankheitshalber absagen. Dafür konnten wir einen «ausserkantonalen» Wanderbegeisterten ein paar Tage vor Beginn der Tour dazu gewinnen. Max entpuppte sich als Fotoprofi, mit seiner 2 kg schweren Kamera bewaffnet rannte er uns entweder immer voraus oder hinterher, um ja viele Schnappschüsse einzuheimsen. Und, wohlgemerkt, er war nicht der Jüngste in unserer Gruppe. Insgesamt waren wir zu viert, die zum ersten Mal auf einer Tour mit Regina dabei waren: Isabelle, die mit Abstand die Jüngste in der Gruppe, Bruno, Max und Sonja
Regina, Ruedi, Verena, Susanna, Marie-Louise, Margrit, Tom, Bruno und Isabelle stiegen also am Freitag 21. August um ca. 7 Uhr in der Region Basel in den Zug. Max und Sonja ähnlich früh in Schwyz. In Zürich trafen wir dann alle aufeinander und gemeinsam tuckerten wir über Innsbruck-Brenner bis Bruneck im Pustertal. So richtig schwül heiss war es, als wir in Bruneck den Bus durchs kurvenreiche Gadertal nach Badia zur Sesselbahn «La Crusc» nahmen. Diese hievte uns an den Fuss der Dolomiten in den alten Wallfahrtsort «Santa Croce». Na wenn das kein guter Start ist? Ein kühler Trunk und eine kleine Erkundungstour gaben uns einen ersten Vorgeschmack in die einzigartigen Naturschönheiten der Dolomiten und in die Kulinarik. Die Felswände wurden von der Abendsonne in orange-rotes Licht getaucht und waren faszinierend anzusehen.
Herzhaft wurden wir beim Abendessen verwöhnt begleitet von einem «edlen Tröpfli» Hauswein. Müde legten wir uns in die alten Holzbetten, wo wohl schon viele müde Pilger (die sicher ohne Sesselbahn hierherkamen) in die Kissen fielen. Vom Schlaf frisch gestärkt erwartete uns ein feines Frühstück und herrlicher Sonnenschein.
Heute brechen wir auf zur Alpe Fanes. Eine sehr abwechslungsreiche, leichte, 5-stündige Wanderung steht uns bevor. Herrliche Rund- und Weitsicht bei der Mittagsrast, viel Geröll, aber auch Edelweiss zierten u.a. die mageren Bergwiesen. Mein Auge konnte sich kaum satt sehen ob all den Naturschönheiten. Zur vorprogrammierten Zeit kamen wir in diesem lieblichen Alptal an.
Und alsbald nahm das neu aus dem Boden gestampfte Kaiserschmarren Jury Team die erste Probe von dieser überall bekannten Mehlspeise (wie die Österreicher sagen). Dieses Ritual zog sich über alle kommenden Tage hinweg. Es waren strenge Richter(Innen). Allen vorab Marie-Louise und Bruno. Sie machten sich einen richtigen Sport daraus. Längst nicht alle Schmarren waren zu ihrer Zufriedenheit. Manchmal bekam es der Koch auch zu hören. Schlussendlich standen die Kaiserschmarren Sieger fest. 1. Sennes, 2. Helm, 3. Fanes, 4. Drei Schuster Hütte, 5. Innsbruck, 6. Zsysmondi. Bravo!
Lustig wäre, wenn wir uns alle einmal messen in dieser Kochdisziplin bei einem gemeinsamen Treffen?
Kaum dass wir in der Hütte angelangt waren begann es in Strömen zu regnen, ein zünftiges Gewitter ging draussen ab mit gehörigem Temperatursturz.
Tags darauf tat sich der Sonntag alle Ehre an, die Sonne lachte wieder um die Wette und begleitete uns durch den Naturpark Fanes-Sennes-Prags. Am Mittag warteten für manche die ersten Knödel in der Suppe oder mit Krautsalat. Diese Stärkung führte uns mühelos zur Seekofelhütte mit italienischem Charme. Einige begaben sich noch zum Seekofel, leider ereilte sie der Nebel und sie mussten vor erreichtem Gipfel abbrechen.
Und hier kürze ich die ganze restliche Tour ab, denn es gäbe von allen kommenden Tagen, allen Wanderungen, allen Hütten (Pensionen), jeder Kameradschaft in der Gruppe nur das Allerbeste zu berichten. Vielleicht noch den Höhepunkt möchte ich erwähnen – die Dreizinnen. Einfach grandios, spektakulär. Möchte behaupten, dass man diese einmal im Leben gesehen haben muss, obwohl das sonst nicht meine Art ist.
Nur zu schnell gingen diese einmalig schönen Tage zu Ende. Bestens geführt von Regina, sie hat uns nie in die Irre laufen lassen. Immer hat sie den besten, schönsten und sonnigsten Weg ausgewählt (wir wurden nie nass), blasenfrei (meines Wissens), unfallfrei. Auch an die kulinarisch gediegensten Orte, sogar mit abendlichen Zusatzschlaufen. Bei bester Laune und in Harmonie jeden Tag. Und natürlich hat auch der Humor nie gefehlt. Für mich und ich meine auch für alle anderen Teilnehmer und Teilnehmerinnen war es eine rundum stimmige, erholsame und erlebnisreiche Tourenwoche.
Danke, liebe Regina für deine tolle Leitung, danke lieber Ruedi, der du alle müden Knochen jeweils aufgelesen hast am Ende der Wanderschlange.
Danke jeder und jedem Einzelnen, ich konnte rundum geniessen und auftanken.
Besonderer Dank auch für die sehr spontane und überraschende Nachfeier mit Raclette bei Regina und Ruedi zuhause. Es war bestimmt nicht das letzte Mal, dass ich mit euch gewandert bin.
Danke für alles, Sonja