Schlusstour Tierbergli
Eigentlich hatten wir vor, wieder rund um die Tierbergli-Hütte allerlei Altlasten aus den Felsspalten zu fischen – jedoch hat uns der Schneefall vom Wochenende zuvor einen Strich durch die Rechnung gemacht. Anstatt ‚clean up‘ war das Motto nun ‚go up‘, und zwar zuerst auf den vorderen Tierberg. Bei Sonnenschein erreichten wir mit rundum glücklichen Gesichtern den 3000er-Gipfel, wunderschöne Rundsicht inklusive.
Am Abend liessen wir uns vom Hütten-Team mit einem Viergänger verwöhnen: Bei einem Teilnehmer schmeckte der früher verschmähte Randensalat plötzlich hervorragend und auch die wärmende Suppe, die Gemüsespätzli und die Himbeerrolle l
iessen uns im siebten kulinarischen Himmel schweben, ganz zu schweigen vom gespendeten Wein…
Am nächsten Morgen machten wir uns dann früh
bereit für unsere zweite Tour – diesmal ging es aufs Sustenhorn (3502m), wo wir uns nach dem Aufstieg über den Steingletscher und vorbei an imposanten Gletscherspalten am spektakulären 360-Grad-Panorama erlabten. Aber nicht nur das: Ebenso beeindruckend war das hölzerne Gipfelkreuz, das Edi vor fast vier Jahrzehnten selbst gezimmert und welches all die Jahre – einem Felsen in der Brandung gleich – dem (Un-)Wetter getrotzt hatte. Da starker Wind über den Gipfel fegte, machten wir uns nach einer kurzen Pause auf den Rückweg.
Angekommen bei der Tiergerglihütte, wo es für alle hungrigen Mäuler Bergführer-Chässchnitte und die heiss begehrten Wildburger gab, füllten wir unsere Speicher für den Abstieg zum Parkplatz Umpol. Da der Hüttenzustieg teilweise vereist war, mussten wir nochmals unsere Steigeisen anschnallen, um die letzten 700 Höhenmeter sicher zu bewältigen.
Die Leidenschaft für die Berge, die gemeinsame Besteigung der Gipfel und die vielen angeregten Gespräche, welche sich während der Anreise im Auto, beim Aufstieg, ‚Sünnele‘ vor der Hütte oder Essen ergaben, haben aus 8 Berggängern, welche sich nur teilweise kannten, eine Gemeinschaft gemacht, ganz nach dem Motto: Klein, aber fein!
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren und Seilführer, welche uns zielsicher durch das Spalten-Labyrinth auf die Gipfel und wieder den Berg hinunter gelotst haben.
Mit viel Sonne, Panorama-Ausblicken, unvergesslichen Gipfelerlebnissen, müden Beinen, aber einem wohligen Körpergefühl und Gemeinschaft im Rucksack sind wir zufrieden heimgekehrt: Auf das nächste Mal, wenn es wieder heisst, (clean and) go up!
Tourenbericht: Monique Steinmetz
Tourenleiter: Niggi Isenegger
Tourenteilennehmer/innen: Cornelia Müller, Edi Brändli, Mario Hammel, Ursula Hammel, Samuel Stauber, Steinmetz Monique, Schmidlin Thomas
Fotos: Niggi Isenegger / Samuel Stauber