Skitour Hohniesen / Bündihore

Mittwochstour 20.März 2019 Hohniesen / Bündihore

Ein Schlussbouquet

Ein Bouquet kann ja auch ein ausgewählter Blumenstrauss sein. Ja und so kann ich auch unsere letzte Mittwochstour in dieser Saison beschreiben. Sie steht so perfekt und elegant in unserer Tourenvase. Auch wenn ich erst jetzt abends, besonders beim Aufstehen vom Sofa, in den Beinen spüre, was wir alles dazu leisteten.

Doch von vorne:

Unsere sechszehner Gruppe blüht auf wie die seltenen Lichtblumen, spätestens jetzt, wo wir im schönsten Morgenlicht die Sonne auf den Gipfeln vom Tal her sehen. Stahlblauer Himmel, sonnenbeschienene teils vom Wind verblasene Gipfel tragen die Farben von hellen Osterglocken und tiefblauen Traubenhyazinthen. So geht der Aufstieg leicht, trotz der vielen Kehren. Es ist steil, zum Glück ist der Untergrund hart und es hat nur ein paar Zentimeter Pülverchen drauf. Und die Krete ist verweht, sodass wir die Skis auf unsere Rucksäcke packen und zu Fuss losstapfen. Wie bunte Blumen, teils flockig, teils schön in Reihen und wegen dem Wind gut eingepackt kraxeln wir eine gute Weile den steilen Hang hoch.

Tja und falsch geraten. Unser Ziel heisst nicht Blüemberg oder Rosenhubel oder Erikagupf…. Es ist das Bündihore oder vornehmer: Der Hohniesen.

Und da steht die farbige Schar, trotz kühlem Wind fröhlichst auf dem Cumuluspunkt des heutigen Tages und lässt sich fotografieren.  Auf 2454 Meter oben strahlen die Gipfel rundum und manche schwelgen in Erinnerungen von vergangenen Touren auf den Altels, den Turnen, auf das Wierihorn, der Gratwanderung vom Niesen aus … und niemand merkt, dass sich unter unsern Füssen ganz leise schon das Edelweiss bewegt, das im Sommer sich dann zwischen Stein und Grasbüschel wagt. Die wunderprächtigste Winde könnte nicht solche runden Ranken hinlegen wie wir grad Spuren legen. Hart der Grund, ein führiges Zückerchen drauf, da winden sich die Spuren wie Zapfenzieher. Nur der Geri spuhlt Tempo und seine Linien sehen malerisch weit geschwungen wie die wilden Ranken einer Kletterrose aus. Unser Strauss blättert auseinander, fügt sich wieder zusammen, stöckelt und stösst bei wunderschönstem wüchsigem und durstgebendem Wetter bis zu den parkenden Autos und spätestens im Hirschen in Oey wird „Wasser“ in die Vase gefüllt. Auf dass in der nächsten Skisaison noch viele Eiskristalle aufblühen, Eisblumen nicht nur an den Fenstern kleben und unsere bunte Schar unter kundiger Führung gesund und munter weitere Gipfel finden und erkunden kann.

Diesen üppigen Blumenstrauss möchte ich Peter mit grossem Dank als Schlussbouquet übergeben.

Aufstieg: Route 345c ab Säge 1100m dem Bach entlang nach Hinterste Chirel 1467m weiter an der Hohniesen Hütte 1924m vorbei auf den Gipfel 2454m. Abfahrt: entlang der Aufstiegsspur

Aufstiegsvariante: Route 345b ab Säge über Maienfall Alp und den Nordwest Grat auf den Gipfel (bedingt bei abgeblasenem Grat, Ski auf den Rucksack aufbinden und ein Teil zu Fuss über den Grat)

Und wie du, lieber Leser, liebe Leserin gemerkt hast, hat unser Tourenleiter im Aufstieg die Variante, die Route 345b gewählt.

Text: Susanne Härri

Leitung: Peter Dieffenbach, Co Leiter: Gerhard Roth

Fotos: Peter Dieffenbach, Gerhard Roth, Martin Schaub

Teilnehmer: Irene Stoll, Claudia Englert, Judith Meister, Susanne Härri, Margrit Suri, Maja Müller, Jacqueline Waldmeier, Patrick Geiger, Steffen Geiger, Felix Hohlfeld, Milo Moser, Martin Schaub, Jürg Schäublin, Thom Wernli.