Skitourenwoche im Urnerland

Tourenbericht Ski-Tourenwoche So 13. März– Sa 19. März 2022

Bergführer: Heinz Arnold

Tourenleiter: Urs Müller

Teilnehmer:
Maja, Judith, Susanne, Jürg, Markus, Andi, Daniel, Esther (Autor)

Bilder: Markus, Daniel, Esther, Andi

Wie schon im letzten Jahr konnte die geplante Ski-Tourenwoche im Maggiatal nicht durchgeführt werden (wegen Schneemangels)
So hat Urs Müller eine attraktive Alternative im Gebiet Klausenpass gefunden.

Sonntag 13. März 2022: (Wäspen 2345 m, Aufstiegszeit 2.5 Std.)
Alle Teilnehmer haben sich in Unterschächen getroffen, wo wir nicht unmittelbar benötigtes Material im Auto von unserem Bergführer Heinz Arnold deponieren konnten, welches dann mittels Schneetöff ins Ruchenhüttli befördert wurde.
Die Luftseilbahn Wannelen brachte uns in die Höhe, wo die Tourenwoche definitv startete.
Bei sehr schönem Wetter und (anfangs noch) angenehmer Temperatur ging es durch mässig steiles Gelände hoch zum Wäspen, wo uns der älteste Urner freudig begrüsste.
Nach einer schönen Abfahrt zum Ruchenhüttli, haben wir dem Holzofen Wärme eingehaucht. Auf diesem bereitete uns Urs ein feines Steinpilzrisotto zu, und daneben bruzelte Andi die Würste. Nach der letzten Böe ums Hüttli gingen wir alle schlafen.

Montag 14. März 2022 (Gross Ruchen 3137 m, Aufstiegszeit 6 Std.)
Heute stand der Gross Ruchen auf dem Programm, was nicht bei allen helle Begeisterung auslöste. Ich war ziemlich nervös, da so einige Geschichten über die Ruchchälen herumgeisterten.
Die letzte Böe hatte nachgelassen und das Wetter sah vielversprechend aus. So sind wir nach dem Zmorge Richtung Ruchchälen gestartet. Anfangs mit Skiern später mit Steigeisen und aufgebundenen Skiern ging es auf hartem und windgeprägtem Schnee aufwärts. Am Ende des Ruchchälen – auf dem Übergang – machten wir eine Pause mit wunderschöner Aussicht. Mit Skiern an den Füssen ging es weiter Richtung Skidepot. Angeseilt mit Steigeisen weiter Richtung Gipfel, wo wir ein grossartiges Panorama geniessen konnten.
Nach einer ruppigen Abfahrt durch die Ruchchälen erreichten wir nach einem langen Tourentag das Ruchenhüttli. Nach Älplermagronen, Fruchtsalat, Schoggikuchen und Hefeschnecken gingen wir müde ins Bett, um noch ein wenig der letzten Böe zu lauschen…

Dienstag 15. März 2022 (Klausenpass 1948 m, total 7.5 Std.)
Ein Blick nach draussen verriet uns, heute gibt es ein Alternativ-Programm. Nach einem üppigen Zmorge (alles musste schliesslich aufgegessen sein) starteten wir. Statt auf den Mittleren Griessstock ging es Richtung Wäspen – Balmwand – Klausenpass – Urnerboden. Die Sicht war diffus gelblich geprägt vom Saharastaub. Bei der Abfahrt bremste der Saharastaub kräftig. Nach einer Dusche im Hotel auf dem Urnerboden und dem Nachtessen ging es schon bald ins Bett.

Mittwoch 16. März 2022 (Gemsfairen 2972 m, Aufstiegszeit 3.5 Std.)
Die Luftseilbahn brachte uns vom Urnerboden auf den Fisetenpass und weiter mit den Skiern in gemütlichem Tempo auf den Gemsfairen. Nach einer ausgedehnten Pause ging es in einer teils holperigen Abfahrt zur Claridenhütte, wo wir lautstark empfangen wurden (Hüttenhund). Nach dem Nachtessen lagen wir bald in unseren eiskalten Betten.

Donnerstag 17. März 2022 (Clariden 3267 m, Aufstiegszeit 3.5 Std)
Frisch gestärkt starteten wir Richtung Clariden. Nach einer halben Stunde kam plötzlich etwas Hektik auf, da das Wort „Pickel“ genannt wurde….Andi hat seinen Pickel vergessen. Als wir dann nach einer Stunde alle wieder vereint waren (…) ging es im gemütlichen Tempo Richtung Gipfelhang und Gipfel, wo wir eine ausgedehnte Pause machten und die üblichen Fotos schossen. Die Abfahrt war anfangs etwas holperig und später im Sulz Richtung Chuestäfeli ganz passabel. Wieder angefellt stiegen wir Richtung Ochsenstock auf. Nach einer Pause starteten wir zu einer kurzen Abfahrt mit nicht mehr ganz sooooo kompaktem Schnee Richtung Fridolinshütte….

Freitag 18. März 2022 (Sandpass 2780 m, Aufsteigszeit 2.5 Std.)
Heute Morgen erwartete uns Nebel und leichter Schneefall. Der Tödi muss warten. Stattdessen ging es wieder zurück Richtung Ochsenstock. Nach dem Abfellen ging es in einer etwas langen Querung mal leicht abwärts, mal wieder leicht aufwärts Richtung hinter Stäfeli zum Anfellen und weiter zum Sandpass.
Auf dem Pass hiess es essen, Hotels organisieren und warten, in der Hoffnung, dass sich die Sicht besserte. Aber Petrus hatte andere Pläne. Und so starteten wir in die Anfangs recht steile Abfahrt ins Val Russein. Über Sulzhänge genossen wir einige sehr schöne Schwünge. Der Schnee wurde allmählich weicher und Einige liessen sich die Gelegenheit nicht entgehen, einmal nachzuschauen, was eigentlich unter dem Schnee so spannendes war….
Heinz führte uns sicher durch das lange Tal nach Punt Gronda. Weiter ging es mit dem Taxi nach Disentis. Nach einem super Nachtessen ging es bald ins Bett, um für morgen ausgeruht zu sein…..

Samstag 19. Màrz (Oberalpstock 3328 m, Aufstiegszeit 3.5 Std.)
Frühstück um 6.00 Uhr. Abfahrt mit dem Taxi um 6.30 Uhr. Da wir für die Tourenfahrt mit den Bahnen Richtung Oberalpstock nicht reserviert hatten, waren wir nicht sicher, ob wir tatsächlich auch mitgenommen würden. Alle Bedenken umsonst. Mit den Bahnen ging es zügig aufwärts und bald fellten wir an. Südlich am Fuss vom Piz Ault vorbei ging es zum Skidepot und weiter mit den Skiern auf dem Rucksack über Eisenbügel und einen Pass hinten wieder runter Richtung Brunnifirn. Nach einer kleinen Abfahrt fellten wir wieder an, um Richtung Skidepot vom Oberalpstock zu gelangen. Auf dem Gipfel erwartete uns eine super Aussicht bei schönstem Wetter.
Auf dem Übergang zum Staldenfirn startete das Rodeo… Die Einfahrt war sehr steil und glatt gefegt vom Wind, aber auch teilweise mit etlichen Windangeln fing der Überlebenskampf an. Immer mal wieder abrutschend und spurfahrend ging es teils holperig stetig abwärts. Nach einer kleinen Stärkung bei Ligegg kam noch das Dessert zum Schluss. Nach anfänglich einigen ziemlich ruppigen Bögen und später einem Fixseil entlang stapften wir schliesslich mit den Skiern an den Füssen einen sehr steilen Grashang hinunter um unten durch einen Lawinenkegel dann endlich ziemlich ausgelaugt (zumindest die Autorin) den Talboden des Maderandertals zu erreichen. Nach einigen Schwüngen und am Schluss mittels Fussmarsch erreichten wir schliesslich Bristen.

Eine anstrengende Tourenwoche mit anspruchsvollem Abfahrtsschnee geht zu Ende. Für die top Organisation und professionelle Führung gilt ein besonderer Dank an Urs und Heinz.