Tourenwoche «Vom Valle Po ins Valle Maira «

Datum: 03. – 11. Juli 2025

Teilnehmende: Barbara Martin, Margrith Roth, Brigitte Wyler, Luzia Gilgen, Georg Stebler, Marie Louise Berger, Tom Meier, Markus Hirzel, Max Bissig, Kurt Waber, Bruno Brunner

Tourenleiterin: Regina Zweifel

 

Donnerstag, 03. Juli 2025

Crissolo 1300m – Rifugio Pian della Regina 1714m, 1,5 Std. (+410hm, T2)

Die Anreise via Mailand-Turin bis Crissolo war problemlos und pünktlich um 14 Uhr gab es bereits in einer fantasievollen Bar/Café eine Erfrischung vor dem ersten Aufstieg ins Rifugio Pian della Regina.

Auf dem Weg dorthin erfreute uns die Blumenpracht und wir machten den ersten Test für Geländegängigkeit beim Überqueren einer Staudamm Mauer, welchen wir mit Bravour bestanden.

Der Monviso ist sehr nah und wird uns begleiten die nächsten Tage. Beim Abendessen konnten wir die feinen Spezialitäten inklusive Polenta und Luganighe geniessen.

 

Freitag, 04. Juli 2025

Rifugio Pian della Regina 1714m – Pian del Re 2020m – Rifugio

Quintino Sella 2640m, 3,5 – 4 Std. (+1000hm/-50hm, T3)

Der heutige Tag war abwechslungsreich. Beim angenehmen Aufstieg bis Pian del Re blühten unzählige Orchideen und Sommerblumen; anschliessend Alpenrosen, Vergissmeinnicht, winzige Hauswurz und fast alle ortstypischen Frühlingsblumen in intensiven Farben. Der Aufstieg war lang und die ersten 3 Stunden sonnig und warm, dann gab es ein paar Wolken.

Die letzte Stunde dann noch durch Geröll bis zum Rifugio Quintino Sella, ganz nahe am Monviso, wo Kurt bereits das Bier bereitgestellt hatte.

Bei einer Trinkpause kamen neugierige junge Steinböcke sehr nahe.

Abends bei der Hütte beobachteten wir eine 18-köpfige Herde Steingeissen mit ihrem Nachwuchs.

 

Samstag, 05. Juli 2025

Rifugio Quintino Sella 2640m – Passo Gallarino 2727m – Passo S. Chiaffredo 2764m – Castello 1603m – Pontechianale, Fraz. Maddalena 1614m – Rifugio Savigliano 1743m, 5,5 Std. (+400m/-1200hm, T3)

Unsere Route geht weiter, zuerst zum Südufer des Lago Grande di Viso und später entlang der

Laghi della Pellegrina. Von da leicht aufsteigend zum Passo Gallarino und Passo S. Chiaffreddo. Danach folgt der lange Abstieg ins Tal, vorbei an kleinen Seelein, vielen Steinmännern, ein Zickzackweg durch vegetationsarmes Gelände und wir sind bereits unten im Bosco dell’Alevè (Wald). Mit einem Arvenbestand von 696 Hektaren stellt er den grössten Wald dieser Art in Italien dar und gehört seit 2016 zum Parco Naturale del Monviso.

In Castello überqueren wir die Staumauer und wandern auf dem Zahnfleisch nun entlang des Stausees bis wir zum Dorfteil Maddalena zum wohlverdienten Erfrischungshalt. Dann ziehen wir weiter ins Rif. Savigliano zur Übernachtung, oberhalb des Dorfes, mit nettem Ausblick.

Unser Wirt/Gastgeber Luca begrüsst uns in vielen Sprachen. Die Zimmer sind sehr, sehr einfach, aber es gibt genügend Wasser für warme Duschen und nach dem Abendessen sind die meisten bald im Bett.

 

Sonntag, 06. Juli 2025

Rif. Savigliano 1743m – Fraz. Maddalena 1614m – Colletto Battagliola 2248m – Punta del Cavallo 2290m – Celle 1675m – Chiazale 1705m – Agriturismo Lou Saret 1750m, 5,5 Std. (+930m/-800hm, T3)

Vom Rifugio Saviliano durchwandern wir einen blau leuchtenden Blumenzauberwald. Wir steigen auf bis zum Passübergang und weiter zum Aussichtspunkt Punta del Cavallo. Es folgt ein langer, gemütlicher Abstieg bis ins schön renovierte Dorf Chiazale im Bellino Tal. In unserem gemütlichen Agritourismo Lou Saret geniessen wir die erste Erfrischung gerade als es anfängt zu regnen. Wir werden wiederum mit einem frisch gekochten Abendessen, u.a. Ravioli mit Borretschfüllung verwöhnt.

 

Montag, 07. Juli 2025

Agriturismo Lou Saret 1750m – SantAnna 1882m – Colle di Bellino 2804m – Chiappera 1614m – Ponte Maira, Albergo Locanda Mistral 1393 m, ca. 7 Std. (+1130/-1350hm, T3)

Heute ist unsere Königs-Etappe über den Passo Bellino.

Gut versorgt starten wir den langen Tag bereits um 7 Uhr in Begleitung von Kuhglocken beim Aufstieg. Die zweite Pause um 09:54 Uhr war schon auf 2360 m nach der Schlucht und wir können unseren Weg Richtung Val Maira sehen. Gegenüber blinzelt der Monviso in weiter Ferne.

Oben am Passo Bellino verabschiedet sich die Sicht auf den Monviso. Es folgt ein ewiger Abstieg bei klirrender Kälte und Wind. Der wohlverdiente Apero im Rifugio Campo Base wird von Tom gespendet – er ist seit 10 Jahren mit Regina unterwegs.

Die Müden können mit dem Bus zum Hotel fahren. Die Unermüdlichen laufen noch 1½ Stunden.

Wir erreichen unsere Unterkunft für die nächsten 3 Tage: Locanda Mistral in Ponte Maira, eine Top-Adresse! Dort treffen wir Mäni und Ursula Schwitter, die uns freudig erwarten.

 

Dienstag 8. Juli

Gemäss Programm ist heute ein Erholungstag nach dem gestrigen 8-Stünder.

Nach dem Frühstück mit vielen Früchten, feinem Kaffee und allem, was das Herz begehrt, erforschen wir die nähere Umgebung und lernen neue Blumen wie die Pyramidenhundswurz und das Labkraut kennen. Diese wachsen in trockenen Schuttkegeln zusammen mit Lavendel, Thymian etc. Natürlich gibt es dort viele Schmetterlinge.

Wir erfreuen uns an Aussichten auf die hellen farbigen Felsen, die gelb und rötlich vor dem wolkenlosen blauen Himmel leuchten.

Nach dem Rundgang im Dorf Chiappera stärken wir uns in der Bar. Nach einem erholsamen Mittagsschlaf (Markus) geht es retour über Sorgenti del Maira (Maira Quelle).

Dort machen wir Pause und testen das höchstens 8 Grad warme Wasser mit Fusskneippen.

Vor der Rückkehr folgt das Aufwärmen mit dem Zirbelschwein, Dehnung des Hüftbeugers, abgeschlossen mit dem Baum, Kniesitzen, 2 Min Brett und Hund – perfekt vorgeturnt von Margrit.

Locker geht es bergab im schattigen Wald zum nächsten Apero und dann zum hervorragenden Abendessen im Hotel (4 Stunden, 13 km, 560 hm).

 

Mittwoch 9. Juli

Dank den hervorragenden Sandwiches vom Hotel war die lange Wanderung von der Maira Quelle auf dem Sentiero Pier Giorgio Frassati bis zur Grenze zu Frankreich, Colle delle Munie 2540 (mit üppiger Blumenpracht) und zurück ein Kinderspiel. Das Duell mit 30 Kindern in den ersten 1 1/2 Stunden (Gewinner SAC BL) gab zusätzlich Schub. Nach dem Abstieg der ersten 900 Metern gab es wieder eine Pause bei der Quelle der Maira mit Fusskneipp-Wettbewerb. Dank des gestrigen Trainings gab es stolze Resultate (Minuten)

5:20 Bruno

4:20 Markus

1:20 Georg

0:10 Kurt

Dann rief die kühlende Erfrischung im Locanda Mistral und die Truppe schaffte die letzten Höhenmeter in weniger als einer Stunde.

 

Donnerstag 10. Juli

Rückreise Tag 1 bis Cuneo

8:45 Uhr Abmarsch nach Acceglio, dann weiter mit dem Bus nach Dronero. Der Buschauffeur pflegte auf der engen, kurvenreichen Strasse eine sehr sportliche Fahrweise mit manchen ungewöhnlichen Stop and Go Manövern. Unsere Mägen wurden stark strapaziert und die Fahrt erschien endlos.

In der Reisekasse war noch etwas Geld und so leisteten wir uns nach den ersten Einkäufen ein Mittagessen im Cavallo Bianco in Dronero für 190 Euro – Rechnung für die ganze Gruppe.

Um 14 Uhr ging es mit dem Bus und einem langweiligen Chauffeur nach Cuneo in unser Hotel im Zentrum. Es bleibt genügend Zeit für weiteres Shoppen und Gelati essen, dann war Apéro-Time. Abendessen und Schlusstrunk in der Via Roma folgten im Anschluss. Danke den edlen Spendern.

Kurt war überglücklich, dass er in dieser Woche viele Geocaches gefunden hat, insbesondere auch in Cuneo.

 

Freitag 11. Juli Cuneo – Schweiz

Die letzten Einkäufe auf dem lokalen Markt. Tom hatte für seine vielen Delikatessen und Geschenke keinen Platz mehr im Rucksack und leistete sich dafür einen schönen geflochtenen Korb. Kurt reiste mit leichtem Gepäck; seine defekten Wanderschuhe wurden sofort entsorgt. Regina kommt mit einem robusten Tischtuch nach Hause….

Die Heimreise mit dem Zug verlief problemlos und wir sind glücklich und zufrieden mit einem grossen Korb unvergesslicher Eindrücke zurückgekommen.

Danke an unsere umsichtige bestens organisierte „Regina degli Alpi“.

 

Geschrieben von Marie Louise Berger mit Hilfe von Bruno Brunner.

Fotos von Kurt und den Teilnehmenden